Push Notifications haben bei richtigem Einsatz großen Einfluss auf den Erfolg einer App. Ist der Empfänger aber genervt von den Inhalten oder der Häufigkeit, führen sie meist dazu, dass die App gelöscht wird. Sie sind also ein sensibles Thema, bei dem die Balance und Frequenz entscheidend sind. In diesem Beitrag erklären wir deshalb, welche Herausforderungen es bei Push Notifications zu bewältigen gibt und wie sie erfolgreich funktionieren.
Was sind überhaupt Push Notifications?
Push Notifications sind Nachrichten, die von Apps gesendet werden und beim Empfänger auf dem Bildschirm seines mobilen Endgerätes (zumeist auf dem Smartphone) landen. Das Ziel, das damit vom jeweiligen Unternehmen oder App Betreiber verfolgt wird, ist meist dasselbe: den Empfänger zur Nutzung der App zu bewegen. Die Umsetzung und die Inhalte können aber stark variieren. Beispielsweise kann über Aktionen oder Neuigkeiten informiert werden aber auch persönlichere Benachrichtigungen, wie etwa „Vergiss nicht dein T-Shirt das noch im Warenkorb liegt“, sind an der Tagesordnung. Gerade in Deutschland können Push Benachrichtigungen ein effektives Marketinginstrument sein, denn die Reaktionsrate beträgt immerhin 11 Prozent (Accengage).
Was sind Herausforderungen?
Die große Frage, die sich bei der Nutzung des Kanals ergibt, ist den richtigen Grad zu finden, der für den jeweiligen Nutzer passt, um ihn mit den Nachrichten nicht zu vergraulen. Eine App ist bei der Menge an Anwendungen, die heutzutage auf Smartphones installiert ist, schnell wieder vergessen (siehe Grafik), weshalb Push Notifications zur Erinnerung sehr hilfreich sind. Auf der anderen Seite ist die App bei zu vielen Nachrichten auch schnell wieder gelöscht. Besonders schade ist es, wenn der Nutzer die Erlaubnis Push Nachrichten zu senden abschaltet, denn damit geht ein wertvoller Kontaktpunkt für das Marketing verloren. Dabei sind das Timing und der Inhalt genauso wichtig wie der Kontext.
Es gilt also, einen Mittelweg zwischen werblich und relevant zu finden. Dabei liegt die Schwierigkeit vor allem darin, das richtige Timing mit den richtigen, personalisierten und stimmigen Inhalten und dem jeweiligen Kontext auf jeden Nutzer einzeln anzupassen. Wie das ablaufen kann, um erfolgreich ans Ziel zu gelangen und langfristig die Kundenbeziehung zu stärken, zeigt der folgende Abschnitt.
Wie funktionieren Push Notifications erfolgreich?
Das Ziel beim Versenden von Push Notifications besteht darin, dass der Kunde die erhaltenen Nachrichten einer App als hilfreich und interessant einstuft. Im besten Fall reagiert der Kunde nicht nur durch einen Klick auf die Nachricht sondern auch durch einen Kauf. Dafür müssen Inhalt und Zeitpunkt passen und möglichst individualisiert werden.
Um die Vorteile von Push Benachrichtigungen voll ausnutzen zu können, ist es wichtig, diese von Beginn an in die Strategie der App zu integrieren. Schon bei der Konzeptionierung der App sollten Push Notifications einfließen, um bestmögliche Einsatzszenarien im Marketing zu gewährleisten. Dass technisch alles einwandfrei funktionieren muss, ist keine Frage. Klickt der Kunde auf eine Benachrichtigung und die App mit der Landing Page öffnet sich nicht, hinterlässt das einen negativen Eindruck.
Weitere wesentliche Erfolgsfaktoren, die beachtet werden sollten:
- Timing, Frequenz und Inhalt: Für alle Elemente sollten möglichst regelmäßig Tests durchgeführt werden, um das richtige Zusammenspiel zu finden, das beim Nutzer funktioniert. Dadurch kann der Versand mehr und mehr an die Interessen und an das Verhalten (wenn er z.B. immer abends öffnet) angepasst werden, um den Grad der Personalisierung zu steigern.
- Die Personalisierung ist einer der entscheidendsten Faktoren wenn es um Push Notifications geht, denn diese kann einen hohen Uplift bringen.
- Sprachlich ist eine kurze und knappe Formulierung zu empfehlen, die dem Nutzer direkt klar macht worum es geht. Gerade bei Formulierung und Inhalt ist einiges zu holen, um sich von anderen Apps abzuheben. Die meisten verwenden eher klassische Calls-to-Action wie „Schau vorbei“ oder „Wir vermissen dich“. Erhält der Kunde diese Nachricht von 3 verschiedenen Anbietern, ist sie auch irgendwann nicht mehr authentisch und der Kunde fühlt sich nicht als Individuum wahrgenommen. Wer hier kreative, einzigartige und unterhaltende Formulierungen bereit hat punktet.
Ein paar Nutzungsbeispiele als Denkanstoß
- Ein gut funktionierendes Beispiel für erfolgreiche Push Notifications sind Reminder. Für den Kunden sehr nützlich, äußerst relevant und kontextbezogen. Handelt es sich bei dem gekauften Produkt beispielsweise um einen Verbrauchsgegenstand, kann dieser dem Kunden nach einer gewissen Zeit noch einmal angeboten werden. Mit diesen Voraussetzungen braucht es nur noch eine clevere und knackige Formulierung und die Mischung hat die besten Voraussetzungen um beim Nutzer gut anzukommen.
- Auch sehr hilfreich für eine langfristige Nutzung der App sind Onboarding Strecken nach dem Download der App. So kann direkt eine Kundenbeziehung aufgebaut werden damit die App wichtig für den Nutzer wird. Aber Vorsicht, auch hier ist das Maß abzuwägen, sonst kehrt sich der Effekt um und die App ist noch vor dem ersten Kauf wieder gelöscht.
- Ein einfacher und effektiver Weg den der Kunde wertschätzen wird besteht darin, ihm Informationen zukommen zu lassen, bevor er selbst auf die Idee kommt zu recherchieren. Ein klassisches Beispiel dafür ist ihm mitzuteilen wo sich seine Sendung gerade befindet.
- Mit Push Nachrichten lässt sich auch Geofencing bestens ausnutzen. Sobald der Kunde den Bereich betritt, erhält er eine Benachrichtigung, die ihn über Angebote und Standort informiert oder ihm sogar einen Rabattcode zusendet.
- Noch mehr sinnvolle Anwendungsideen die für den Kunden nützlich sind finden Sie in unserem Beitrag „App Push Notifications: der neue Star unter den digitalen Dialogkanälen“.
Wenn das richtige Maß gefunden wird, gibt es viele Möglichkeiten wie Push Notifications im Marketing erfolgreich werden können.