Geolocation ist ein vielfältig erschliessbares Feld für das mobile Marketing. Für stationäre Händler besonders interessant ist das sog. Geofencing. Beim Geofencing errichtet der Händler einen “unsichtbaren Zaun” um ein Geschäft bzw. in einem gewissen Radius um das Geschäft. Betritt der Nutzer dieses Gebiet, wird er vom Geofencing-System des Händlers erfasst. Nun kann das Geo-Fencing System mit dem Smartphone des Nutzers kommunizieren und diesem Marketingbotschaften senden. Die Ortung des Smartphones erfolgt per GPS oder auf kurzen Distanzen auch per Bluetooth. Voraussetzung ist, dass der Nutzer eine App installiert hat, welche die Kommunikation mit dem Geofencing-System ermöglicht und darin eingewilligt hat, dass diese App seine Standortdaten erfassen darf. Laut einer aktuellen Bitkom Studie teilt bereits jeder dritte Smartphone Nutzer seinen Standort mit, um ortsbezogene Dienste nutzen zu können.
Standortbasiertes Mobile E-Mail Marketing
Ziel von Geofencing-Kommunikation ist, Nutzer, die sich in der Nähe eines Geschäfts aufhalten, zu einem Besuch dieses Geschäfts und zu einem Kauf zu motivieren. Der Zeitraum, in dem der Nutzer erreicht werden kann, d.h. sich innerhalb des Geofences befindet, ist oftmals nur kurz. Die Ansprache muss daher in Echtzeit erfolgen und die sofortige Aufmerksamkeit des Nutzers erregen. Hierzu eignet sich insbesondere E-Mail Marketing, da dem Nutzer der Erhalt einer E-Mail auf seinem Smartphone augenblicklich signalisiert wird. Laut der Studie Mobile E-Mail Marketing 2012 lassen sich 21 Prozent der Mobile E-Mail Nutzer durch mobile E-Mails in ein Geschäft führen.
Die E-Mail kann den Nutzer beispielsweise über die neuesten Sonderangebote vor Ort informieren oder auch einen zeitlich begrenzten Coupon enthalten. 60,2 Prozent der Mobile E-Mail Nutzer würden mobile Coupons einsetzen (Quelle: artegic). E-Mail Marketing eignet sich wie kein anderes digitales Marketinginstrument zur individuellen Ansprache. Apps, die mit der bisherigen Kaufhistorie des Nutzers verknüpft sind, können beispielsweise Cross-Selling Angebote enthalten, passend zu den bereits gekauften Produkten. Existiert ein Bonisystem, kann der Nutzer Vorschläge zur Einlösung seiner Bonuspunkte im Geschäft bekommen. App-Shops erlauben Retargeting auf Grundlage der angesehenen Produkte: “Sie haben sich für dieses Produkt in unserem Web-Shop interessiert. In unserer nächstgelegenen Filiale ist es zum Sonderpreis vorrätig.” Bei weiträumigen Geofencing Gebieten sollte die E-Mail in jedem Fall eine Wegbeschreibung beinhalten.
Geofencing Kommunikation macht nicht an der Türschwelle eines Geschäftes halt. Bluetooth-basierte Geolocation-Systeme wie z.B. das kürzlich von Apple vorgestellte iBeacon erlauben sogar die präzise Lokalisierung des Nutzers innerhalb des Gebäudes. So können dem Nutzer beispielsweise unterschiedliche Informationen gesendet werden, je nachdem auf welcher Etage oder in welcher Abteilung er sich aufhält. Auch seine Verweildauer an einzelnen Standorten kann aufschlussreich sein und als Trigger für eine mobile E-Mail dienen.
Flexible Anpassung den Nutzungskontext
Standortbezogene Mobile E-Mails sind äusserst kurzlebig. Entfernt sich der Nutzer zu weit vom Geofencing-Bereich, ist ihr Inhalt üblicherweise nicht mehr relevant. Öffnet der Nutzer die E-Mail erst später, ist er jedoch noch nicht verloren. Ultra Responsive E-Mails passen sich flexibel und in Echtzeit an den Nutzungskontext an. Der E-Mail Inhalt ändert sich, je nach dem, wann und wo der Nutzer die E-Mail öffnet. Wird die E-Mail erst zuhause geöffnet kann der Nutzer beispielsweise auf den Online Shop verwiesen werden oder er kann sich die jeweiligen Produkte für seinen nächsten Besuch im Geschäft vormerken lassen. Die Möglichkeiten von Ultra Resposnive E-Mails gehen jedoch noch weiter. E-Mail Inhalte lassen sich beispielsweise auch an das genutzte Endgerät, den genutzten Client oder das Wetter anpassen.