Nutzerfreundlichkeit (Usability) ist ein häufig gebrauchtes Schlagwort im Design. Anwendungen, Produkte und Dienste müssen nicht mehr nur funktional sein, sondern sich auch einfach, intuitiv und ohne hinderliche Barrieren nutzen lassen. Dies gilt auch für Newsletter im E-Mail Marketing. die artegic AG hat sechs Tipps zusammen gestellt, die bei der nutzerfreundlichen Newslettergestaltung beachtet werden sollten.
1. Betreffzeilen kurz und aufmerksamkeitsstark formulieren
Die Betreffzeile ist wesentlich dafür verantwortlich, ob ein Newsletter überhaupt geöffnet wird. Dies trifft umso mehr zu, je größer die “Konkurrenz” im Posteingang des Empfängers wird. Je mehr E-Mails jeden Tag um die Aufmerksamkeit des Empfängers buhlen, desto wichtiger wird es, aus der Masse herauszustechen. Betreffzeilen sollten daher kurz und prägnant formuliert werden. Sie müssen dem Empfänger innerhalb weniger Zeichen ein interessantes Angebot unterbreiten.
Dabei müssen auch technische Restriktionen bedacht werden. Wie viele Zeichen der Betreffzeile dem Empfänger angezeigt werden, ist abhängig vom genutzten Client. Um auch in den gängigen Webmail-Clients ihre volle Wirkung zu entfalten, sollten die relevantesten Informationen daher in den ersten 64 Zeichen der Betreffzeile enthalten sein. Bei mobilen E-Mails gelten sogar noch schärfere Restriktionen, da die kleinen Bildschirme mobiler Endgeräte die Darstellbarkeit weiter beschränken.
2. Lange Newslettertexte vermeiden
Die Zeit eines Empfängers ist knapp bemessen. Nur 51 Sekunden widmet ein Empfänger – laut einer Studie von Norman Nielsen – durchschnittlich dem Inhalt eines Newsletters. Die wichtigsten Informationen sollten daher im direkten Sichtbereich im oberen Teil des Newsletters platziert werden. Bei längeren Newslettern empfiehlt sich ein Inhaltsverzeichnis, denn nicht jeder Empfänger liest weiter, wenn die erste Information sein Interesse verfehlt. Auch kurze Teaser zu einzelnen Newsletter Bausteinen reduzieren den Aufwand für den Empfänger und lassen ihn relevante Informationen schneller erfassen.
Auch hier ist zu beachten, dass die Darstellung von Newslettern auf mobilen Endgeräten eingeschränkt ist. Für mobile E-Mails sollten Texte daher noch kürzer und prägnanter formuliert werden. Laut der Studie Mobile Email Marketing der artegic AG sehen mobile E-Mail Nutzer langes Scrollen als größtes Hindernis bei der Nutzung mobiler E-Mails.
3. Die maximale Breite von 600 Pixeln einhalten
Die maximale Auflösung von Bildschirmen wächst weiter, doch die Breite von E-Mails liegt seit Jahr und Tag bei 600 Pixeln. Diese Breite ist bei den gängigen Webmail-Clients fix. Breitere E-Mails bedeuten daher, dass der Empfänger seitwärts scrollen muss – nicht gerade nutzerfreundlich. Doch auch unabhängig von technischen Beschränkungen ist eine seitliche Begrenzung sinnvoll. Dies hat mit der Funktionsweise des menschlichen Auges zu tun. Wir sind nicht in der Lage, lange Textzeilen schnell und fließend zu lesen. Das Auge verliert nach einer Zeit den Zeilensprung und der Empfänger verirrt sich im Text.
4. Wichtige Inhalte nicht in Bildform platzieren
Viele E-Mail Clients unterdrücken Bilder in E-Mails. Der Empfänger muss diese manuell nachladen. Daher sollte ein Newsletter immer auch ohne Bilder funktionieren. Die relevantesten Inhalte sollten in Textform vermittelt werden und nicht auf grafische Unterstützung angewiesen sein. Bilder sollten immer nur eine Ergänzung darstellen. Sie sollten so platziert werden, dass geblockte Platzhalter den Lesefluss nicht behindern.
5. HTML-Design muss den Bedingungen der Mail-Clients angepasst werden
Noch immer existieren keine einheitlichen Standards für das Coding von E-Mails. Wie ein HTML-Design beim Empfänger angezeigt wird, hängt von den Bedingungen der Clients ab, die den Code gerne unterschiedlich interpretieren.
HTML-E-Mails sollten daher auf allen gängigen Clients getestet werden. Da sich die Bedingungen der Clients regelmäßig ändern, gilt es, Mail-Codes regelmäßig anzupassen. Generell sollten HTML-Designs möglichst reduziert gehalten werden, um die Anpassung zu erleichtern und das Risiko einer fehlerhaften Interpretation beim Client zu reduzieren.
6. E-Mails auch in Textform anbieten
Manche Empfänger lesen E-Mails noch immer in reiner Textform. Dies gilt besonders für mobile E-Mails. Laut einer Studie der artegic AG lesen etwa ein Drittel der mobilen E-Mail Nutzer mobile E-Mails nur als Textversion. Daher sollten Newsletter nicht nur in HTML sondern zusätzlich auch im Textformat erstellt werden.
Moderne E-Mail Marketing Systeme wie ELAINE FIVE sind in der Lage, Newsletter als Multipart-E-Mails zu versenden. Dabei verschickt die Software den Newsletter gleichzeitig als HTML- und Textversion. Welche Version dem Empfänger beim Öffnen angezeigt wird, hängt dann von seinem E-Mail-Client bzw. dessen Einstellungen ab.