Die Digital Data Insight 2018 Studie beschäftigt sich mit der Auswirkung von Data Analytics auf das Marketing sowie der Frage, welchen Standpunkt Unternehmen gegenüber diversen Herangehensweisen bei der Datenanalyse vertreten. Es wurden Experten und Entscheider von knapp 200 deutschen Unternehmen verschiedenster Branchen befragt. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den Themen Data Ownership und die im Mai in Kraft tretende Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:
Analytics bieten Potenziale für die Zukunft
Zunächst einmal gilt es festzuhalten, dass der Hype um Big Data und Analytics noch lange nicht vorbei ist. Die Befragten sehen hier nach wie vor viel Potenzial für Unternehmen und schreiben Dateninitiativen (Maßnahmen und Investitionen in Software und Ausbildung zum Ausbau der eigenen Analytics-Fähigkeiten) einen großen Mehrwert zu. Insbesondere der Personalisierung der User Experience auf Basis von Nutzungsdaten wird ein besonders großes Potenzial zugesprochen. 49 Prozent der Befragten sehen hierin wirtschaftlich lukrative Möglichkeiten. Des Weiteren erhoffen sich die Teilnehmer der Studie durch die Daten- und Analytics-Initiativen eine Verbesserung der Kundenbindung sowie eine gesteigerten Absatz durch Bestands- und Neukunden.
Um dies zu erreichen, rückt das Thema Customer Centricity weiter in den Fokus. Unter Customer Centricity wird dabei die Ausrichtung eines Unternehmens auf die spezifischen Bedürfnisse seiner Kunden verstanden, deren Customer Journey zu einem optimalen Erlebnis gestaltet wird. Der Cross-Device-Datenanalyse über Mobile, Desktop und ggf. TV (47 Prozent der Befragten sehen hier wirtschaftliche Potenziale) sowie der Auf- und Ausbau nutzerorientierter Analyse (46 Prozent sehen hier Potenziale) kommen hierbei ebenfalls eine große Bedeutung zu.
Datenschutz nimmt hohen Stellenwert ein
Bei der Erreichung dieser Ziele ist es einem Großteil der Experten wichtig, den Faktor Datenschutz nicht außer Acht zu lassen. Gerade die Datenmacht der großen Plattform-Unternehmen besorgt viele Marketer (41 Prozent). Für Ihre Analysen wollen die Unternehmen daher vor allem auf First-Party-Daten setzen, also selbst erhobene Daten, welche beispielsweise durch die Anmeldung eines Nutzers für einen Newsletter gewonnen werden. Aus der Kontrolle über die eigenen Daten (Data Ownership) leiten sich viele Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil ab. Diese Meinung vertreten 42 Prozent der befragten. Der Vorteile sind dabei vielfältig. Neben der Gewissheit, dass es sich (bei korrekter Erhebung) um rechtssichere und auch nutzbare Daten handelt, so können Unternehmen außerdem auf die Validität der Einwilligungen vertrauen.
Darüber hinaus ist ein wichtiges Ergebnis der Studie, dass Unternehmen Best-of-Breed-Ansätze, also die Entscheidung für die jeweils bestmögliche Software-Anwendung für jeden einzelnen Anwendungsbereich, häufig gegenüber Full-Stack-Lösungen, bei welchen ein einzelnes Tool als Anwendungsfelder abdeckt, vorziehen. Best-of-Breed-Lösungen haben dabei den Vorteil, sehr flexibel an spezifische Anforderungen angepasst zu werden. Zusätzlich können diese einfach in andere in Unternehmen bereits bestehende Systemumfelder integriert werden, ohne vorerst langwierige IT-Projekte durchführen zu müssen.
Europäische Datenschutzgrundverordnung sorgt für Skepsis unter Marketern
Außerdem beschäftigen sich die Unternehmen ausführlich mit der neuen Europäischen Datenschutzgrundverordnung. Die befragten Experten in dieser Studie teilen nicht die Ansicht, dass ihnen die im Mai 2018 in Kraft tretende Neuregelung zugutekommen könnte. Vielmehr wird sie als zusätzliche Herausforderung für Unternehmen betrachtet.
artegic vertritt jedoch die Meinung, dass die neue DSGVO neben Hürden bei der Umsetzung auch Chancen für Unternehmen birgt und sie ebenfalls einen konkreten Wettbewerbsvorteil für deutsche Unternehmen darstellt. Die DSGVO orientiert sich in vielen Teilen an der deutschen Rechtslage, mi der deutsche Unternehmen bereits seit Langem vertraut sind und deshalb gegenüber ausländischer Konkurrenz einen Vorsprung besitzen. Für Verbraucher aber auch Unternehmenskunden sind hohe Datenschutzstandards ein wichtiger Faktor für Vertrauen in einen Anbieter und somit auch ein konkretes Kauf-/Nutzungsargument.
Fazit
Nach wie vor hält die Datenanalyse große Chancen für Unternehmen bereit und schafft die Grundlage zur Verbesserung der User Experience, wovon sich die Befragten weitere Umsätze versprechen. Allgemein herrscht allerdings ein großes Problembewusstsein was neue Anforderungen der DSGVO und der Thematik des Datenverlustes an Schnittstellen betrifft.
(Quelle: Digital Data Insights 2018 Studie)