Opt-Outs und Sperrlisten (z. B. Blacklists von Providern) sind selbstverständlich sofort auf den Datenbestand anzuwenden. Sobald mehrere Systeme an der Datenverarbeitung beteiligt sind, besteht jedoch das Risiko von Asynchronitäten, insb. wenn zwischen einzelnen Prozessschritten längere Zeiträume liegen.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung:
Ein Online-Shop erfasst alle Kundendaten in einem zentralen CRM-System, darunter auch die Opt-Ins für das E-Mail-Marketing. Für eine Kampagne sollen alle weiblichen Nutzer ab 50 Jahren, die in den letzten zwei Wochen gekauft haben und ein Opt-In für E-Mail-Marketing gegeben haben, mit einer Coupon-Mail angeschrieben werden. Dazu werden die Daten zunächst an eine Datenanalyse-Technologie übermittelt, wo die Selektion anhand der beschriebenen Kriterien erstellt und von dort an eine Kampagnenmanagementtechnologie übertragen wird. Dort wird der Versand auf ein fünf Tage entferntes Datum terminiert. In diesen fünf Tagen melden sich mehrere Nutzer ab. Diese Nutzer dürfen nicht mehr angeschrieben werden, befinden sich aber noch in der Kampagnenadressierung.
Um dies zu verhindern, gilt es, im Moment der Kampagnenaussendung noch einmal den Berechtigungsstatus aller verwendeten Datensätze zu überprüfen und Datensätze zu entfernen, bei denen keine Berechtigung für den Kampagnenversand mehr vorliegt. Dazu müssen die beteiligten Prozesse echtzeitfähig gestaltet sein. Je länger es dauert, um eine Kampagne vorzubereiten, desto höher ist das Risiko, dass neue Opt-Outs anfallen, die in den Zieldaten der Kampagne noch nicht berücksichtigt wurden.
Siehe hierzu auch das Thema „Personenbezogenes Tracking mit Privacy Admission Control“. Hier wird ebenfalls zum Zeitpunkt der Aussendung in Echtzeit geprüft, welche Trackingsmethoden für einzelne Nutzer zu diesem Zeitpunkt zulässig sind.