Tracking – die Nachverfolgung der persönlichen Daten im Internet ist weltweit gängig und wichtiger Bestandteil von Marketingmaßnahmen. Manche Unternehmen sammeln allerdings erheblich mehr Daten als notwendig wären. Apple möchte diesem Phänomen nun entschieden entgegentreten und wird daher mit iOS 17 eine neue Funktion einführen, die den Datenschutz erheblich stärken wird. Werbetreibende dürften über diese Entwicklung auf den ersten Blick nicht glücklich sein. Wir sagen: Ruhe bewahren! In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, was diese Änderungen für das (E-Mail) Marketing bedeuten und wie sich Werbetreibende auf die Zufkunft ohne Marketing-Cookies vorbereiten können, um die Auswirkungen auf Marketingstrategien zu minimieren.

Wie funktioniert Tracking und was genau bedeutet Link-Tracking im E-Mail Marketing?

Das Sammeln von Nutzerdaten und -aktivitäten bedeutet bares Geld. Marketing Teams und Analysefirmen ergänzen ihre Links durch Tracking-Parameter, um die Aktivitäten ihrer Nutzerinnen und Nutzer auf verschiedenen Websites zu verfolgen. Anstatt Cookies von Drittanbietern zu speichern, wird einfach eine Tracking-Kennung an das Ende der Seiten-URL angehängt. Das Aufrufen dieser URL ermöglicht es einem Analyse- oder Werbedienst, die URL zu lesen, dieselben eindeutigen Parameter zu extrahieren und sie mit ihrem Backend-Nutzendenprofil zu verknüpfen. Auf diese Weise kann eine Analyse des Nutzungsverhaltens und das Anreichern des Nutzendenprofils erfolgen.

Beim E-Mail-Tracking geht es konkret um das Klickverhalten im Mailing. Link-Tracking ist entscheidend für die Auswertung von Online-Kampagnen, denn damit lässt sich der Erfolg oder auch Misserfolg einer Newsletter-Kampagne im Nachhinein messen. Mithilfe dieser Informationen können spätere Kampagnen angepasst und optimiert werden. Bevor Daten zum Klickverhalten gesammelt werden können, muss die Einwilligung der Empfängerinnen und Empfänger für das Tracking eingeholt werden. Das schreibt die Datenschutz-Grundverordnung vor. Ist dies geschehen, kann man ganz konkret herausfinden, welche Links angeklickt wurden. Sie fügen ganz normale Links in Ihren Newsletter ein, um das Tracking kümmert sich Ihr Newsletter-Software-Anbieter automatisch. Sie können dann herausfinden welche Links von wem angeklickt wurden und wie viele Conversions sich daraus ergeben haben. Sprich, wer hat was gekauft, sich registriert oder etwas heruntergeladen.

Apple sorgt mit Update für mehr Privatsphäre 

Apple hat mit der Ankündigung für mehr „Privatsphäre beim Surfen“ mal wieder für Aufregung in der Marketingbranche gesorgt. Mit dem für September geplanten Update auf iOS 17, iPadOS 17 und macOS Sonoma, wird Safari durch die Funktion „Erweiterter Tracking- und Identifizierungsschutz“ („Advanced Tracking and Fingerprinting Protection“) in der Lage sein Tracking-Parameter aus URLs in Safari, Nachrichten und E-Mail zu entfernen. Wie das im Ergebnis aussieht, hat Apple in einem Video demonstriert. Diese Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf das Tracking und die Analyse von Marketingaktivitäten auf iOS-Geräten.

Zur Verdeutlichung hat Apple im Rahmen der Entwicklungskonferenz als Beispiel eine URL vor und nach dem Entfernen der Tracking-Parameter gezeigt. Der click_ID-Paramenter der Ursprungs-URL hilft Werbetreibenden dabei die Aktivität eines Nutzenden auf verschiedenen Websites zu verfolgen. Safari entfernt diesen Parameter automatisch, um die Privatsphäre der Nutzer und Nutzerinnen zu schützen, der Rest der URL bleibt intakt, so dass man weiterhin zur gewünschten Webseite gelangt.

 

 

Tracking-Schutz nur im Privaten Modus, Mail und Nachrichten

Doch, der Teufel liegt wie immer im Detail und jetzt kommen die guten Nachrichten für alle Marketing-Teams! Der erweiterte Tracking- und Identifizierungsschutz greift laut Ankündigung von Apple zunächst nur im Safari-Modus „Privates Surfen“ automatisch, die Funktion kann aber von Nutzerinnen und Nutzern auch für den normalen Surf-Modus dauerhaft aktiviert oder auf Wunsch ganz deaktiviert werden. Die Funktion soll auch in den Apple-Apps „Nachrichten“ und „Mail“ funktionieren. Auch beim Klick auf geteilte Links in einer der Apps werden Tracking-Parameter erkannt und entfernt.

Die nachfolgenden Funktionen werden zumindest zum jetzigen Stand nicht von iOS 17 betroffen sein:

  • Chrome oder Firefox
  • Standard-Safari-Browsing
  • Standard-UTM-Parameter ( B. utm_source und utm_medium)
  • Benutzerdefinierte Parameter wie „tw_source“.

Apple gibt Marketing-Teams zudem eine alternative Möglichkeit, den Erfolg von Kampagnen zu messen, indem die Private Click Measurement-Anzeigenzuordnung jetzt im Safari Private Browsing-Modus verfügbar ist. Private Click Measurement ermöglicht es Marketing-Teams, die Konversionsdaten von Werbekampagnen zu verfolgen, gibt allerdings keinen Aufschluss über die individuellen Nutzungsaktivitäten.

Auswirkungen auf das (E-Mail) Marketing

Das IOS17 Update wird in diversen Foren, Gruppen etc. aktuell kontrovers diskutiert und die Meinungen gehen aktuell weit auseinander. Einige Fachleute gehen davon aus, dass durch das Update iOS 17 der Einsatz von UTM-Tags eingeschränkt wird. Es gibt jedoch auch Stimmen – denen wir uns zum jetzigen Zeitpunkt anschließen – die in der Ankündigung einen klaren Bezug zum Privaten Surfen sehen.

Grundsätzlich ist es natürlich so, dass es ohne vollständige Tracking-Parameter schwieriger ist, die genauen Traffic-Quellen zuzuordnen und den Erfolg bestimmter Marketingkanäle zu messen. Dies kann zu einer Einschränkung der Fähigkeit führen, die Wirksamkeit von Kampagnen zu bewerten, Kundenverhalten zu analysieren und Budgets effektiv zu verteilen.

Fazit:

Welche Auswirkungen Apples Browser-Update auf das (E-Mail) Marketing haben wird und ob sich eventuell andere Browser wie Chrome anschließen werden, wird sich noch zeigen. Fakt ist, Marketing-Teams müssen sich grundsätzlich anpassen und alternative Lösungen finden, um weiterhin datenbasierte Entscheidungen treffen zu können. Hier einige Tipps:

  • Umschalten auf andere Tracking-Methoden: Anstatt sich ausschließlich auf Tracking-Parameter zu verlassen, können Sie alternative Methoden wie UTM-Parameter in Verbindung mit serverseitigem Tracking oder geräteübergreifendem Tracking in Erwägung ziehen. Diese Ansätze helfen Ihnen, den Ursprung des Traffics besser zu verfolgen, unabhängig davon, ob Tracking-Parameter entfernt werden oder nicht.
  • Zusammenarbeit mit Drittanbietern: Arbeiten Sie eng mit Ihren Drittanbieter-Partnern zusammen, um alternative Tracking-Lösungen zu finden und zu implementieren. Viele Unternehmen entwickeln bereits Tools und Technologien, die die Auswirkungen des iOS 17 Updates abfedern können. Nutzen Sie diese Ressourcen, um die Lücke im Tracking zu schließen.
  • Fokus auf First-Party-Daten: Investieren Sie verstärkt in den Aufbau einer robusten Datenbank mit First-Party-Daten. Durch den direkten Kontakt mit Ihrer Kundschaft können Sie wertvolle Informationen sammeln und personalisierte Marketingstrategien entwickeln, die weniger von Tracking-Parametern abhängig sind. Weitere Infos zu First-Party-Daten finden Sie in unseren Blogbeitrag.

Mithilfe dieser Maßnahmen können sich Werbetreibende optimal auf eine Zukunft ohne Marketing-Cookies vorbereiten, Marketingansätze verbessern und neue Wege finden, um den Erfolg von Kampagnen zu messen.

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